Tanztherapie

Tanztherapie als psychotherapeutisches Behandlungskonzept wurde in Amerika entwickelt und etablierte sich Anfang der 70iger Jahre auch in Deutschland. Gemäß der Definition der "American Dance Therapy Association" (ADTA) ist Tanztherapie ein psychotherapeutisches Verfahren, das Bewegung als Prozeß begreift, in dem sich emotionale, physische und kognitive Aspekte eines Menschen spiegeln und der genutzt werden kann, um die Integration dieser Aspekte zu erreichen bzw. zu stärken.

Tanztherapie hat sich nicht unmittelbar aus einer psychologisch-psychotherapeutischen Richtung entwickelt, sondern aus dem Tanz. Trudi Schoop (Kalifornien), Lilian Espenak (Norwegen) und Mary Starks Whitehouse (1911 - 1979) waren die ersten, die sich an bestehenden psychologischen Schulen der Tiefenpsychologie orientierten und die Theorienbildung in Gang setzten. Weitere theoretische Beiträge kamen u.a. aus den Richtungen der Humanistischen Psychologie.

Techniken und Elemente verschiedener Art können in der tanztherapeutischen Arbeit genutzt werden: Atem, Körper-Bewegung, gestaltender Ausdruck, Entspannen, Kommunizieren, Verbalisieren und Reflektieren.

Tanz wird dabei frei von technischen Vorschriften und tänzerischen Formen genutzt, zum Selbstausdruck und zur Kommunikation durch Bewegung.

Der Anwendungsbereich von Tanztherapie ist weit gefächert und altersmäßig nicht eingeschränkt. Tanztherapie kann in Einzelform und auch als Gruppentherapie angewendet werden und dabei diagnostischen Zwecken dienen, Selbsterfahrungsmöglichkeiten bieten oder zur psychotherapeutischen Behandlung eingesetzt werden.

Im letzteren Sinne dient Tanztherapie dem Ziel, Menschen zu helfen, zu einem selbstbestimmten Rhythmus und eigenschöpferischer Bewegung (zurück-)zu finden und handlungsfähig zu werden, im Sinne einer eigenverantwortlichen, kreativen und realitätsangemessenen Auseinandersetzung mit sich selbst und seinen sozialen Bezügen.