Einzeltherapie

Einzeltherapie bedeutet, daß Ihnen ein Therapeut, bzw. eine Therapeutin fünfzig Minuten lang, in der Regel einmal pro Woche, seine Aufmerksamkeit schenkt. Praktisch immer, sollte bei jeder Therapie, eine Phase der Einzeltherapie am Anfang stehen.

In der Regel sitzen sich Therapeut und Patient in einer Sitzgruppe gegenüber. Körperliche Berührungen finden nicht statt. Eine Sitzung hat den Charakter eines freundschaftlichen, entspannten Gesprächs, so ähnlich, wie Sie sich wünschen, daß ein Freund Ihnen zuhört. Es wird auch, insbesonders anfangs, nichts von Ihnen erwartet. Sie müssen also nicht schon alles wissen oder alles erklären können. Dies würde ja das Ergebnis der Arbeit vorwegnehmen. Klarheit und Verständnis für die eigenen Gefühle, das eigene Verhalten zu gewinnen, ist ein wesentliches Ziel.

Wichtig ist zunächst nur eines: Ehrlichkeit! Der Therapeut ist nur in einem professionellem Sinne an Ihrer Veränderung interessiert. Wenn Sie bestimmte Probleme oder Lebensumstände, z.B. Süchte und Abhängigkeiten, verschweigen, weil Sie sich vielleicht schämen, so passiert nichts weiter, als das es Ihre Zeit ist, die ungenutzt verstreicht. Ein Therapeut hält sich in der Regel mit seiner Meinung über das Leben und die Welt zurück, es sei denn, Sie fragen danach. Grundsätzlich haben Sie auch ein Recht zu erfahren, welch Geistes Kind Ihr Therapeut ist. Wenn Sie Fragen haben, fragen Sie.

Ziel von Einzeltherapie

Ziel von Einzeltherapie, so wie wir sie auffassen, ist eine vertiefte Erfahrung Ihrer Gefühle. Uns geht es nicht um ein rationales Erklären, um ein analytisches Beschreiben, sondern um ein authentisches, ehrliches Verstehen. Es bedeutet, mutig unangenehmen Gefühlen und Gedanken Aufmerksamkeit zu schenken, Trauer zuzulassen, Ärger auszudrücken, Freude wieder fliessen lassen zu können. Der Therapeut schafft durch seine Gegenwart und seine Reaktionen auf Ihre Person ein emotionales Umfeld, in dem dies zunehmend möglich wird. Heilung im therapeutischen Prozess bedeutet zu einem wesentlichen Teil, Gefühle mitzuteilen und auszudrücken. Durch das Mit(einander) - Teilen von Gefühlen schaffen Menschen Verbindung miteinander. Ohne dies erleben wir Einsamkeit und Angst. Das Gefühl von Einsamkeit und Angst ist in aller Regel ein hauptsächliches Element der Gefühle und Konflikte, die uns vorgetragen werden.

Die Beziehung zwischen Therapeut und Patient...

...ist unserer Meinung nach partnerschaftlich. Es ist ein gemeinsames Suchen nach der individuellen Wahrheit des Patienten. Es gibt nun einmal keine für alle Menschen gültigen Werte. Der Therapeut weiß es nicht besser, er schlägt vielleicht vor, in welche Richtung man einmal schauen könnte. Daher ist es nicht nur ok, sondern ein ganz wichtiger Teil der Arbeit, daß Sie ihrem Therapeuten auch widersprechen.

Eine Therapie dauert solange wie nötig.

Allein durch die Regeln der Richtlinien-Psychotherapie, werden unerbittliche Grenzen gesetzt. Die meisten Einzeltherapien in unserer Praxis werden in einem Zeitraum von 1 bis 2 Jahren, das sind zwischen 40 und 80 Sitzungen, abgeschlossen, und bleiben daher auch im Rahmen dieser Richtlinien. Meist entwickeln Therapeut und Patient im Verlauf der Arbeit sehr konkrete Ziele, die erreicht werden sollen. Wenn die meisten dieser Ziele zufriedenstellend erreicht sind, endet die Therapie.